So tickt Winfra…


Na ja, ein bisschen was von mir möchte ich Ihnen oder Dir, wie ich Dich des Weiteren anreden will, schon erzählen!

  • Behütete Kindheit, bekomme mit ungefähr 12 ein Teleskop (700 mm Brennweite – bis 105-fache Vergrößerung) als Weihnachtsgeschenk, Interesse am Weltall schnell erklärt. Mit 16 eifriger Leser von Perry Rhodan Romanen, (bekannte Science-Fiction Serie.) Die unsinnigsten aber eben auch spekulativsten Gedanken, andere Lebewesen und Wirklichkeiten in unbekannten Gegenden des Universums.
    Ich lese Bücher von "Erich von Däniken," der behauptet, die Götter der irdischen Mythen seien in Wahrheit Astronauten. Da kam ich mit meinem Fernrohr nicht so weit!
    Später, wurden seine Bücher teils widerlegt, weil eben offensichtlich auch ein wenig getürkt wurde ...
  • Übrigens bin ich von der Katholischen Kirche mit den Sakramenten der Taufe, Beichte, Kommunion, Firmung und Ehe "ausgestattet." Einige Jahre Ministrant gewesen.
  • Ende 20 dann eine meiner Krisen. - Irgendwie fehlt mir ein Ziel oder ein Sinn, trotz junger Familie!
  • Für was oder wen lebst du denn???
    Du merkst, ich habe auch eine kleine philosophische Ader und manche Zeitgenossen können heute noch meine Hinterfragerei nicht ausstehen - grins.
    Ich ging auf Sinnsuche, — Stühle-Rücken, angebliche Tonbandstimmen Verstorbener, Zauberer, welche die kosmischen Energien einfingen, Heiler, Wahrsager (welche angeblich irgend was können), Kontakt mit Pendlern, Familien-Aufstellern, Rutengängern, ja darunter sogar eine Frauengruppe in Neuburg, die von sich behauptet, sie seien alle Hexen, und sie könnten was... (natürlich nur weiße Magie), und…und…und…
    Ich lernte dabei etwas Wichtiges: Sie wollen dich unter Kontrolle bringen und vor allem ran an - dein Geld!
  • Anfang 20 übrigens lernte ich meine Frau kennen und lieben, mit der ich 5 Kinder in die Welt gesetzt habe.- "basta!"— Na ja, so basta ging es  auch nicht ab. Viel Energie in Familie, Haus und Beruf, Hobby Imkerei.
    Lebenssinn? Lebensziel?
  • Irgendwie kam ich sehr früh durch einen Arbeitskollegen auch an einen C 64 Commodore (ja so alt bin ich schon), zur Computerei, die mich schon seit den 1980er Jahren fasziniert. Früher habe ich mir diese Blechdeppen selber zusammen geschraubt, heute ist es einfacher, sie von Aldi, Lidl und Co. ...
  • Da ich ja fast nie ein Buch oder eine Zeitung liegen lassen kann und meine "Lesestunden" sehr intensiv und ausdauernd auch noch auf dem WC stattfinden, nahm ich einmal ein Matthäusevangelium aus einer Kirche am Wolfgangsee mit. Kath. Landjugend Bad Ischl -ausgelegt und kostenlos!
    Übrigens -  eine meiner Töchter, als auch Enkeltochter, hat diese Leseleidenschaft sehr intensiv und mit all ihrer Ausprägung (Klo), von mir wohl doch geerbt!?
    Ich schweife ab, — also dieses Büchlein — ich verstand — nichts.
    Dann redete ich mit meiner Frau... über die Bergpredigt, wo Jesus meint, man müsse Gott mehr lieben als Vater, Mutter und vor allem Kinder. Oft haben Frauen ohnehin schon eine ganz andere Meinung über dies und jenes, als wir Männer. Ich begann zu grübeln, ob das Leben für mich noch einen Kick haben könnte. Wichtiges... woher, wohin, was muß ich tun, damit ich nichts verpasse, das Ziel der Ziele erreiche, gibts das überhaupt? Gott - bisher nur weg geschoben oder unterdrückt!
    Ich sagte noch: „Lieber Gott, wenn es Dich wirklich gibt, dann schick mir einen Menschen vorbei, der mir über Dich und die Bibel etwas sagen kann, denn ich versteh wenig und kann noch weniger mit Dir anfangen, ich lebe doch einigermaßen ordentlich, gehe in die Kirche, wie es sich gehört und bringe auch keinen Menschen um!
  • Ein paar Tage später traf ich auf einem VHS-Vortrag mit einem Inder zusammen, der mir seine ganze Lebensgeschichte nach und nach erzählte. Er, usprünglich ein Hindu, der durch Europa vagabundierte und in der "Gosse" landete, wurde in Salzburg aufgegriffen, von einem Professor adoptiert, nach einer guten schulischen Ausbildung noch zusätzlich auf eine Bibelschule geschickt.
  • Zuerst war ich sehr skeptisch, traue keinem, war mein Prinzip! Wir gingen viel spazieren und backten manchmal in einem Steinofen Vollkornbrot mit echtem Sauerteig. Wir tauschten uns über vieles aus. Es war halt eine Begegnung, wie sie Menschen nur selten haben. Unsere Frauen blieben meist mit den restlichen Mitgliedern unserer Familien beim Teetrinken zurück.
    Nach ein paar Wochen luden wir zu einem Bibelkreis ein, denn ich merkte: dieser Inder ist kompetent in geistlichen Dingen, was ja Indern im Allgemeinen nachgesagt wird. Es kamen manchmal bis zu 15 Personen (Arbeitskollegen, Freunde, Nachbarn.) Auch der katholische Pfarrer wurde mal eingeladen, mit dem ich ja "per du" war. Er fände so etwas gut, aber er hätte Befürchtungen, denn was würde sein Bischof sagen, da ja so ein Bibelkreis nicht so sehr die "katholische Art" sei, und auch mein indischer Freund kein Zertifikat der Kirche hätte? Wir wurden dann vorgeladen zur Stellungnahme (Nüsse knacken wurde das genannt).
    Dann eingehend befragt, warum, wieso und mit welcher Erlaubnis wir denn diesen Bibelkreis machten? Ich sagte, ich wünschte mir in der Katholischen Kirche auch so etwas, denn beim Bibellesen ist mir sehr viel aufgegangen — über mich selber und diesen Gott, der da dahinter stehen soll.
    Es wurde auch einmal der Pfarrgemeinderatsvorsitzende eingeladen, er fand so etwas im Grunde auch nicht schlecht. Aber, weil halt unsere gewonnenen Ansichten, besonders über Eucharistie und Papsttum, nicht so sehr die offizielle Lehre der Katholischen Kirche wäre und weil halt der Paul keinen Auftrag der Kirche hätte, kam es zum Abbruch. Dann kamen noch andere Leute ins Spiel, die ihre Frömmigkeit mit allen Mitteln verteidigen wollten, gerade auch, weil wir den Bibelkreis nicht beenden wollten.
  • Wir wurden mit nächtlichen Telefonanrufen belästigt und eingeschüchtert. Teilweise wurden wir als "Wohnzimmersekte“ bezeichnet. Und dieser Inder, dieser Schwarze, war vielen suspekt!
    Weitere Erfahrungen mit Freunden, gehören zu den weniger schönen Lebenserfahrungen und Eindrücken, die ich bis heute noch nicht ganz verdaut habe. Ich wurde plötzlich als Verräter und Sektierer bezeichnet und Leute gingen auf die andere Strassenseite, wenn ich ihnen entgegen kam! Aber lieber Leser, wenn man ein wenig geistlich rundum freigeworden ist, wird man auch nachsichtiger und man kennt "seine" Kirche besser und stellt fest, dass Glaube auch heißen kann:
  • Du bist notfalls ziemlich allein, keine Masse, die hinter dir steht! Fragen werden mit irgendeinem Dogma verhindert, man versteckt sich hinter irgendwelchen Traditionen, nutzt nicht mal seinen gesunden Menschenverstand weil man plötzlich vielleicht merkt, der eigene Standpunkt ist ja gar nicht abgesichert oder an Hand der Schrift (Bibel) überprüft worden...?
    Geheilt ist noch nicht alles im Verhältnis zu "meiner Kirche," was (wer mich näher kennt) auch weh tut. Und was könnte die Kirche wirklich sein, wenn sie aus ihrem Kult und ihrer Erstarrung aufwachen und Fragen zulassen würde? Antworten, Ermutigung, Orientierung frischer Wind und Geist durch Bibelarbeit -tagesfrisch, das bräuchten doch die Menschen!
  • Nun, dieser Inder zog mit seiner Familie nach 4 Jahren wieder weg und ist heute Seelsorger in einem christlichen Altenheim in Rheinland-Pfalz.
  • Irgendwann kamen wir mit einem evangelischen Pfarrer in Kontakt, da ja meine Frau dieser Konfession angehört. Wir wurden nach einem "heimlichen" Rundumcheck eingeladen, uns einzubringen. Wir fanden auch eine herzliche Aufnahme beim Pfarrer und bei vielen Gemeinde-Mitgliedern.  Meine Frau moderiert auch eine Gruppe Frauen mit, die sich Marthas Schemelstunde nennt, eine Anspielung an den Evangeliums-Bericht, über Menschen, die große (religiöse) Aktivität zeigen, aber zuerst, (wie die beiden Lazarus-Schwestern Maria und Martha), lieber einmal richtig zuhören sollten. (gilt natürlich genauso auch für uns Männer!)
  • Selber habe ich lange Zeit gebraucht, um für mich in der Kirche eine Aufgabe zu finden. (Das ist gar nicht so leicht bei "schwierigen Menschen")
    Da die evangelische Gemeinde einen sehr aufgeschlossenen Pfarrer in Diensten hat, startete er mit seiner Frau vor einiger Zeit mit Glaubenskursen nach Art von "Alpha Kurs" und "Pro Christ" (für alle Konfessionen). Die längerfristige "Frucht" dieser Kurse war wohl auch ein kirchlicher Bibelkreis (in Räumen der evangelischen Kirche). (Mittwoch 14-tägig )

  • Kommen kann jeder und alle Fragen dürfen gestellt werden! Dieser offene Bibelkreis nennt sich Lukaskreis, weil er mit dem Lukasevangelium startete. Und ich kann nur sagen, das Echo und das Feeling aller Teilnehmer ist gut. Manchmal geht`s voll ab, weil eben unterschiedliche Leute (Konfessionen und Temperamente) dabei sind. Es bleibt aber alles friedlich. Oft beantworten sich Fragen von selbst. Neue Einsichten werden gewonnen, die geistlich neu beflügeln können. Ab und zu kommt auch ein neuer Interessierter durch Mundpropaganda zum "Lukaskreis". Auch Gespräche über Allerwelts-Themen, die vielleicht erst auf den 2. Blick das Thema Glauben berühren, kommen nicht zu kurz. Immer werden als Einstimmung neue und alte christliche Lieder gesungen und ab und zu kommt auch unser Pfarrer mit seiner Gitarre und manchmal bringt er für ein besonderes oder delikates Thema den persönlichen oder kirchlichen Standpunkt mit ein.
    Interessierte können sich beim Pfarramt oder bei mir melden!
  • Das alles gehört auch irgendwie zu meinem Ticken.
    Besonders mutig und gläubig bin, - befürcht ich, wenns drauf ankommt- wahrscheinlich nicht.
    Was habe ich Dir jetzt alles von mir erzählt, von Dir werde ich wahrscheinlich nichts erfahren, oder? Macht nichts.

  • Lies ruhig kluge Bücher, viel zu wissen, richtig zu wissen, ist für mich auch wichtig. Aber, wenn du ein suchender Mensch bist, geh doch zu Menschen, die ein Stück weiter sehen, weiter wissen oder lies einfach für dich selber ohne Vorurteil das wichtigste Buch, die Bibel!
  • Ja, vielleicht schmunzelst du jetzt und denkst: was soll denn da so Wichtiges drinn sein? Aber Fragen werden auftauchen, die du dir so nie stellst und die Dich vielleicht nicht eher ruhen lassen, bis sie Dich dahin bringen, wo du für dein Leben ein Stück weiter kommst und Lebenssinn erfährst.
    Wirf Glauben, Gott und sogar Kirche nicht weg, ein neuer Blickwinkel kann alles verändern, nachdem du dieses Buch, (vor allem Neues Testament) gelesen hast. Die Zeiten sind hart, aber die Bibel ist zeitlos!
  • Bibellesen macht nicht heilig im kirchlichen Sinn, aber sie führt uns auf einen Grund, der für unsere Lebensfragen genauso wichtig ist, wie die ca 3 Jahre der Apostel mit ihrem "Chef." Es waren für sie die wertvollsten ihrer Jahre. Wir können diesem Jesus näher kommen, er macht ja immer noch Gottesdienst an denen, die sich mit Ihm einlassen! Und eine wichtige Kaufmannsregel besagt: wer schreibt, der bleibt! Und die Bibel ist für uns alle geschrieben worden! Sonst wär ja wirklich alles beliebig und wir hätten eine Ausrede -grins.
    So, jetzt weißt Du eher, wie denn Winfra so tickt, ist doch leichter, als die Frauen zu verstehen, oder!?
    Bis vor ein paar Jahren verdiente meine Familie noch ein paar Kröten mit einer Pferdepension, hatten noch 20 Hühner, blöckende Kamerunschafe. Jetzt bewacht uns nur noch ein intelligenter Kater, welcher auf den Namen Findus hört! Gelegentlich legt er uns eine Maus auf die Haustreppe, als Dankeschön für Logie und Verpflegung! (Wenn das Leben nur so einfach wäre...)
  • Wenn Du mir oder ich Dir helfen kann - schreib mir, wird beantwortet.
    Dass ich Schwierigkeiten mit der Deutschen (alten wie neuen) Rechtschreibung habe, ist ersichtlich, für mich aber nicht ganz sooo wichtig!
    Schönen Tag noch!
 
   
winfra